Re-release des dritten Mutter-Albums von 1992. Mutter besingen darauf die Wiedervereinigung, nehmen sich der gesamtdeutsch wandelnden Sitten an und halten fest, wie es im mauerlosen Kopf zugeht. Zwölf Zustandsbeschreibungen moralischer Verelendung und gesellschaftspolitischer Auflösung, vorgetragen in brachialer Dringlichkeit, direkt und frei von Ironie. Fabulöse Wahrheit und damit Schönheit, entsprungen aus der Ästhetik des Hässlichen. Ein zeitlos relevantes Album, fernab beliebiger Komsumierbarkeit. Rockmusik für Leute, die keine Rockmusik mögen.
Re-release of MUTTER´s 3rd album from 1992. MUTTER sing about the german re-unification and observe how things are in the wallless head. Twelve descriptions of moral impoverishment and socio-political dissolution, presented in brutal urgency, direct and irony-free. Fabulous truth and thus beauty, arising from the aesthetics of the ugly. A timelessly relevant album, far from being a product for casual consumption. Rock music for people who don't like rock music.
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Deine Frau verlässt dich, nachdem du alles für sie aufgegeben hast.
Du wirst Alkoholiker, bis du es dir nicht mehr leisten kannst,
weil du inzwischen deine Arbeit verloren hast.
Dein einziger Sohn wurde bei einem Ladendiebstahl gestellt
und in eine Jugendstrafanstalt überwiesen, in der er von Wärtern zu Tode geprügelt wird.
Als du Blumen auf sein Grab legst, triffst Du deine Ex-Frau mit ihrem neuen Freund,
der–wie du wirklich zugeben musst–besser als du aussieht.
Deine Ex-Frau lächelt dich kurz an und verlässt dann den Friedhof.
Du denkst zurück an die Zeit und wie alles anfing,
die vielen schönen Augenblicke.
Das deprimiert dich so, dass du beschließt,
von deinem letzten Geld Alkohol zu kaufen.
Auf dem Heimweg zu deiner Wohnung triffst du einen alten Arbeitskollegen,
der, wie er dir erzählt, befördert wurde:
er hat deine Stelle bekommen.
Innerlich denkst du noch, was für ein wiederlicher Schleimer er immer war.
Du schließt die Wohnungstür auf und blickst in einen Raum
ohne Möbel, ohne Fernseher und Stereoanlage.
Du musstest alles verkaufen, nachdem das Flugzeug abgestürzt war,
und du einen Kredit bei einer zwielichtigen Bargeld-Sofort-Firma
mit überhöhten Zinsen nicht zurückzahlen konntest.
Du fühlst dich alt und krank.
Du sehnst dich nach jemandem, der dich in den Arm nimmt.
Tränen laufen über Deine Wangen,
du bekommst einen Weinkrampf.
In einem Zug leerst du dein Bier–
genauso verfährst du mit den anderen Dosen.
Als du betrunken fast eingeschlafen bist, klingelt es.
Du schreckst aus deiner Lethargie.
Als du die Tür öffnest, zeigen dir zwei Beamte ihren Ausweis
und fragen nach deinem Namen.
Du gibst ihnen wahrheitsgemäß Auskunft, und sie bitten dich, mit auf das Revier zu kommen.
Auf der Wache stellt sich heraus, dass du vergessen hast, deiner Frau den Unterhalt zu zahlen.
Da du kein Geld hast, musst du eine 20-tägige Haftstrafe antreten.
Bei der routinemäßigen Untersuchung stellt sich der kleine braune Punkt auf deinem Oberarm,
den du für ein harmloses Muttermal gehalten hast, als eine bösartige Krebsgeschwulst heraus.
Und du denkst über alles nach, und du musst wieder weinen, und du denkst:
wenn jemand Selbstmitleid haben darf, dann du.
Aufgrund deiner unheilbaren Krankheit bekommst du Haftverschonung.
Als du durch die Anstaltstore trittst, herrscht Smogalarm,
und du musst die zwölf Kilometer zu deiner Wohnung zu Fuß nach Hause gehen.
Auf dem Weg zu deiner Wohnung denkst du wieder an deine Frau–
und dass es ihr jetzt gut geht,
und du ihr jetzt völlig egal bist und es wohl schon immer warst.
Und du denkst an deinen toten Sohn und an den Krebs, der an dir frisst, bis du tot bist.
Du schließt die Haustür auf, legst dich auf das Bett und schläfst.
Du hast schreckliche Albträume, von fetten Frauen, die mit dir schlafen wollen
und deinem toten Sohn, der dich ruft.
Am anderen Morgen beschließt du, sein Grab zu besuchen.
Auf der Suche nach der letzten Ruhestätte deines Sohnes
spricht dich der zuständige Friedhofswärter an.
In einem längeren Gespräch auf dem nasskalten Friedhof erklärt er dir,
dass das Grab nicht mehr vorhanden sei, weil die Platzmiete nicht bezahlt wurde.
Noch mit Tränen in den Augen wirst du von zwei Arabern aufgefordert,
ihnen deine Geldbörse auszuhändigen.
Da du dich unter Schock befindest und nicht sofort reagieren kannst,
wirst du von ihnen zu allem Übel zusammengeschlagen.
Nachdem sie sich deiner Geldbörse und deiner Kleidung bemächtigt haben,
wirst du zu allem Übel von ihnen auch noch vergewaltigt.
Als du aus deiner Bewusstlosigkeit erwachst, liegst du immer noch auf dem Friedhof.
Inzwischen ist es Nacht geworden.
Der Regen ist in Schneematsch übergegangen.
Mit halberfrorenen Fingern tastest du dich zu deinem heftig schmerzenden, blutenden Gesäß.
Und du denkst, wenn jemand Selbstmitleid haben darf,
dann bist du es.
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Really good music to do math homework to. It's a shame shipping is so much for physicals, but hey, as long as I can hear this stuff, I'm gonna be digging it Bodie Hughes